Greven, August 2020 Inhaber wünschen sich oft, dass Mitarbeiter das Material bei der Entnahme aus dem Lager scannen, um so den Lagerbestand kontrollieren zu können. Die Meinung der Lagerexperten vom Paulus-Lager dazu: Das Konzept wurde für die Industrie und den Handel entwickelt und passt nicht zum Alltag eines Handwerksbetriebs.
Die Materialwirtschaft funktioniert mit Ein- und Ausbuchungen bei Materialeinlagerung und -entnahme. Dabei wird leicht vergessen, dass dabei auch Materialreservierungen eine Rolle spielen. Dazu muss es Personen geben, die diese Buchungen und Reservierungen konsequent durchführen. Aber welcher Monteur möchte nach Feierabend Material zurück ins Regal räumen und dabei noch scannen? Ganz abgesehen davon, dass die Rückeinlagerung oft genug schiefläuft und die Materialien im falschen Fach landen. Projektleiter dazu zu kriegen, Material für ihre Projekte zu reservieren und dies bei Auftragsänderungen sowie Terminverschiebungen zu ändern, ist ebenfalls relativ schwierig. Und wie wird verhindert, dass ein Monteur Material mitnimmt, das für einen anderen Auftrag reserviert ist? Ohne einen Lageristen, der Material nur nach Vorlage eines Anforderungsscheins herausgibt und dabei ausbucht, bzw. bei Rückeinlagerung wieder einbucht, Reservierungen vornimmt und bei Bedarf ändert, funktioniert es einfach nicht. Hier lauern also enorme Fehlerquellen, die ein solches System aushebeln.
Aus Sicht der Paulus-Lager Experten lohnt sich dieser ganze Aufwand nicht, weil zu viel Manpower in überflüssige Abläufe gesteckt wird und der Lagerist seine Energie verpulvert. „Befeuert wird der Wunsch nach diesen Buchungsvorgängen durch die einschlägigen Branchensoftwares, die ja alle angeblich Lagerverwaltung können. Die Softwares können aber nicht die Prozesse bereitstellen, die man für seinen Betrieb benötigt, denn sie bieten nur die altbekannte Materialwirtschaft an. Der Grund, warum sich so viele Betriebe schwer tun, im Umgang mit ihrer Software, sitzt also nicht zwangsläufig vor dem Bildschirm, sondern ist in den Softwares eingebaut“, erklärt Doris Paulus.
Die Bewirtschaftung von Standardmaterial mit MIN- und MAX-Mengen und die Bestellung bei Erreichen des Mindestbestands ist die einzig praktikable Lösung zur Materialbewirtschaftung im Handwerk.
Übrigens: Ein definierter Kernprozess ist auch die Grundlage zur Digitalisierung eines Betriebs. Und solange dieser nicht im Detail definiert ist, klappt es nicht mit der Digitalisierung. Auch wenn findige Berater den Inhabern gern mal etwas anderes erzählen wollen.
Doris Paulus und ihr Team bieten kostenlose Erstberatungstermine an. Mehr unter https://www.paulus-lager.de/erstgespraech