Nachfolge im Handwerksbetrieb oder wie man zum Chef wird

Greven, 20.01.2021 Lagerexpertin Doris Paulus hat viele Betriebe erlebt, in denen die Söhne und Töchter der Inhaber die Nachfolge antreten wollen. Doch was tun, wenn diese nicht bereits die Rolle des zukünftigen Chefs eingenommen hat? Nicht jeder Nachfolger hat bereits das Standing, sich im Betrieb durchzusetzen, vor allem, wenn derjenige längere Zeit in der Mannschaft mitgearbeitet hat oder mit den Mitarbeitern groß geworden ist.

Wenn nun ein Nachfolger längere Zeit mit den Mitarbeitern in der Werkstatt gemeinsam gearbeitet hat, dann gehört er oder sie zur sozialen Gruppe der Werkstatt. Soll die Person nun den Mitarbeitern der Werkstatt Ansagen machen als zukünftiger Chef, ist es nötig, die bisherige soziale Gruppe zu verlassen. Dann besteht aber die Gefahr von der bisherigen Gruppe ausgegrenzt zu werden und noch keine Zugehörigkeit zur neuen Gruppe zu haben. Deshalb ist es nötig für den Nachfolger, die Anerkennung der neuen sozialen Gruppe (Führungskreis) zu erhalten, um das Bedürfnis nach Anerkennung und sozialer Zugehörigkeit stillen zu können.

 

Lagerprojekt als Sonderaufgabe

Der Nachfolgende kann zum Beispiel durch organisatorische Maßnahmen aus der Gruppe herausgelöst werden, indem er eine Sonder- Aufgabe im Betrieb erhält. Eine solche Aufgabe ist zum Beispiel die Projektleitung eines Paulus-Lagerprojekts.

In diesem Moment wird er aus der Werkstatt- Mannschaft herausgelöst und – da er zwingend Ansprechpartner für die anderen Mitarbeiter wird – automatisch zur Führungskraft des Lagerprojektes und damit zur Führungskraft im Betrieb mit einem ersten eigenen Verantwortungsbereich. Dieser Nachfolger kann sich über dieses Projekt zu einer Stabsstelle der Geschäftsleitung entwickeln und gleichzeitig üben, seine ehemaligen Kollegen als Mitarbeiter in diesem Projekt anzuleiten.

Soziologisch ausgedrückt: Der Nachfolger wird mit Hilfe eines solchen Projekts inthronisiert. Nach so einem solchen Projekt zum Chef zu werden, ist also erheblich einfacher als durch die Ernennung des Inhabers/Vater – was mit Problemen behaftet sein kann, wenn der Nachfolger nicht authentisch in seine Rolle hineinwachsen kann.

Ab in die Führungsebene

Hilfreich ist auch, den Nachfolger anderweitig in die Führungsebene zu erheben: Zum Beispiel zum Steuerberater mitnehmen, die BWA monatlich besprechen, täglich gemeinsam frühstücken, tief in den Austausch gehen. um ihm am Wissen und an den Vorgängen der Geschäftsleitung teilhaben zu lassen und damit Zutrauen in die noch wachsende Kompetenz zu zeigen.

Hilfreich ist es auch, Kompetenz dem Nachfolger zuzuschreiben. Mit dieser großen Wertschätzung kann er oder sie sich gut Schritt für Schritt in die Kompetenz hineinentwickeln.

Mehr über wirksame Lagerprozesse gibt es auf www.paulus-lager.de, schauen Sie unser Erklärvideo an und melden Sie sich bei uns.

Doris Paulus und ihr Team bieten kostenlose Erstberatungstermine an.
Mehr unter www.paulus-lager.de/erstgespraech/

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