Materiallager organisieren: Alles „chaotisch“?!

Das Konzept einer industriellen Lagerorganisation funktioniert, indem im Lager zwei Lagertypen definiert werden. Im Handwerk hingegen werden jedoch zwei Materialströme definiert. Hier ein Überblick über konventionelle Organisation des Lagers und dessen Organisation im Handwerk.

Im Handel und in der Industrie versteht man unter der Organisation des Lagers die Verteilung von Waren auf Lagerplätze im Lager.

Dabei wird ein Fest- oder Fixplatzsystem und ein Chaotisches System unterschieden. Im ersten wird ein fester Lagerort oder Lagerplatz für die Ware definiert und beibehalten. Im zweiten System wird durch die EDV ein ständiger wechselnder Lagerort vorgegebenund gespeichert. Flächen können so besonders effizient und ohne Lücken verwendet werden. Dieses Lager wird digital „chaotisch“ geführt. „Chaotisches Lager“ ist hier ein Fachbegriff in der Logistik und nicht Ausdruck eines Zustands.

Fazit: Bauhandwerker haben keine Logistik, die EDV-gestützt Fixplatzsysteme und Chaotische Lager abbilden können. Das Konzept einer Organisation im Handwerk funktioniert, indem im Lager zwei Materialströme definiert werden: Kommissionsmaterial und Standardmaterial.

 

Materiallager organisieren im Handwerk

Die zwei Materialströme Kommissionsmaterial und Standardmaterial laufen parellel durch den Betrieb.

Kommissionsmaterial wird zweckgebunden nur für einen bestimmten Auftrag eingekauft. Das Material erhält separate Kommissionsregale, die nicht mit Kommissionsresten vermüllt werden dürfen. Kommissionsmaterial wird vom Arbeitsvorbereiter oder Projektleiter bestellt. Dafür ist seine Kompetenz nötig.

Standardmaterial erhält einen festen Lagerplatz. Dort wird es mit MIN- und MAX-Mengenbewirtschaftet.Wenn die MIN-Menge bei Materialentnahme unterschritten wird – egal von wem es entnommen wird – wird von jedem Mitarbeiter durch ziehen der Bestellkarten, die direkt davor am Regal befestigt sind, die Bestellung ausgelöst. Bestellt wird ein- oder zweimal pro Woche zentral in der Verwaltung, z.B. durch den Einkauf oder Büroangestellte. Abgerechnet wird Standardmaterial mit Aufmaß- oder Regiescheinen durch die Verwaltung, die dieses Material dem Kunden in Rechnung stellt.

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